Interview mit Dr. Jan Curschmann
IWR: Ihr Engagement im GFA hinterlässt eine große Lücke in Ihrem Terminplaner. Haben Sie schon eine Idee, wie Sie diese Lücke füllen möchten?
Dr. Jan Curschmann: Das stimmt! Die Arbeit als GfA-Vorsitzender der ARGE Internationales Wirtschaftsrecht war aufwändiger, als ich zu Beginn meiner ersten Amtszeit im Jahre 2014 dachte.
Im Gespräch mit Dr. Jan Curschmann
Nicht zuletzt deshalb war jetzt, nach 23 Jahren im GfA und 10 Jahren als dessen Vorsitzender, der richtige Zeitpunkt gekommen zum Aufhören und zur Übergabe an meine Nachfolgerin mit ihren großartigen neuen Ideen. Ich bleibe aber natürlich weiterhin ARGE-Mitglied und werde auf Wunsch des neu konstituierten GfA sehr gerne spezielle Aufgaben übernehmen. So bin ich zum Beispiel in die Programmplanung und Moderation des diesjährigen IWRT eingebunden, der am 7. und 8. November 2024 in Berlin stattfinden wird. Für mich besonders wichtig ist aber, dass ich zukünftig mehr Zeit haben werde für meine Familie und für das gemeinsam mit zwei Freunden gegründete LawCom.Institute: dort arbeite ich mit an dem Projekt „Arbitration Cooperation in Africa“. Ziel ist die Stärkung der Schiedsgerichtsbarkeit und damit auch der "Rule of Law" auf dem afrikanischen Kontinent. Einige Protagonisten, mit denen ich dort regelmäßig zu tun habe, sind den Mitgliedern der ARGE bekannt: Prof. Emilia Onyema, die aus Nigeria stammt und an der SOAS in London internationales Wirtschaftsrecht lehrt, war Referentin beim IWRT 2022. Und Victor Mugabe aus Ruanda war Sprecher beim Menschensrechts-Luncheon anläßlich des DAT 2023 in Wiesbaden.
IWR: Welchen Rat möchten Sie Ihren Nachfolgerinnen und Nachfolgern geben?
Dr. Jan Curschmann: Der GfA-Vorsitz der ARGE Internationales Wirtschaftsrecht ist bei meiner Nachfolgerin Dr. Astrid Auer-Reinsdorff in höchst kompetenten Händen! Als langjähriges ehemaliges DAV-Vorstandsmitglied ist sie mit Verbandsarbeit bestens vertraut. Ich wüsste deshalb nicht, welche Ratschläge ich ihr noch geben könnte, zumal sie im vergangenen Jahr bereits stellvertretende GfA-Vorsitzende war. Sie kennt deshalb alle Herausforderungen, die dieses Amt mit sich bringt. Ich wünsche ihr viel Freude und Erfolg, ganz besonders bei der Akquisition junger neuer Mitglieder!
IWR: Sie können auf mehr als zwei Jahrzehnten und fünf Amtszeiten als Vorsitzender der Arge IWR zurückblicken. Worauf sind Sie besonders stolz?
Dr. Jan Curschmann: Stolz macht mich, dass es in den vergangenen 10 Jahren mit einem hochmotivierten GfA-Team gelungen ist, das Dienstleistungsangebot der ARGE deutlich zu erweitern und qualitativ zu verbessern! Sehr hilfreich war dafür natürlich der Beschluss der Satzungsversammlung aus dem Jahr 2013, die Fachanwaltsbezeichnung „Internationales Wirtschaftsrecht" einzuführen. Das Fortbildungsangebot, das die ARGE ihren Mitgliedern heute macht, kann sich sehen lassen: seit 2014 gibt es die 6 x jährlich erscheinende IWRZ, die von Graf von Westphalen als Schriftleiter betreut wird. Ebenfalls seit 2014 existiert der Internationale Wirtschaftsrechtstag IWRT als jährlich stattfindende Zentralveranstaltung der ARGE mit regelmäßig bis zu 150 Teilnehmern. Hinzu kommen seit 2018 als weitere jährlich stattfindende Veranstaltung der IWR Campus sowie zahlreiche weitere bi-nationale Seminare. Die ARGE bietet also hervorragende Möglichkeiten zum Nutzwerken und zur Fortbildung!
IWR: Und woran erinnern Sie sich nur ungern?
Dr. Jan Curschmann: Sehr schade finde ich, dass die Gewinnung neuer, junger Mitglieder so schwierig ist und der erhoffte Mitgliederzuwachs trotz des gerade beschriebenen Dienstleistungsangebots nicht recht gelingen wollte. Aber wie schon erwähnt: meiner Nachfolgerin wünsche ich dabei eine glückliche Hand und besseren Erfolg!
IWR: Was oder wen möchten Sie noch erwähnen?
Dr. Jan Curschmann: Ich möchte mich von Herzen bedanken bei allen, mit denen ich während meiner Tätigkeit im GfA zusammenarbeiten durfte! Damit meine ich nicht nur die Kolleginnen und Kollegen im GfA, sondern ganz ausdrücklich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der DAV-Geschäftsstelle, ohne deren tatkräftige Unterstützung unsere Ziele nicht erreichbar gewesen wären!
IWR: Vielen Dank für die interessanten Einblicke!
